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Friedrich König (1774 - 1833)
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Erfinder der Schnelldruckpresse
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Friedrich König wurde am 17.
April 1774 in Eisleben geboren. Nach Drucker- und Setzerlehre in Leipzig 1790 –
1795 widmete er sich der Verbesserung der damaligen Drucktechnik. Nach einem
Aufenthalt in Mainz setzte er ab 1803 seine Ideen in der damals besonders durch
ihre Waffenindustrie und ihre technisch gut ausgerüsteten Werkstätten bekannten
Stadt Suhl fort. In der mechanischen Werkstatt von Wolfgang Kummer baute er
seine erste Druckmaschine, die sogenannte Suhler Presse, noch aus Holz und
Schmiedeeisen.
Aus verschiedenen Gründen, vorrangig
wohl aus persönlichem Kummer (er wollte die Tochter des Suhler Amtmanns
heiraten, und deren Vater verweigerte seine Zustimmung, vor allem, weil der
Erfinder über wenig Einkommen verfügte) verließ er Suhl wieder.
Friedrich König ging später nach
England, um seine Pläne in die Tat umzusetzen, und nannte sich fortan Friedrich
Koenig. Unter der Nummer 3321 wurde 1810 seine verbesserte Schnellpresse, die
aber auf dem Suhler Modell basierte, patentiert und ab 1811 auch eingesetzt.
Die erste Ausgabe der „Times“ vom 29. November 1814 entstand auf dieser
Schnellpresse. Die Erfindung der
Schnellpresse wurde als die größte Verbesserung auf drucktechnischem Gebiet seit
der Erfindung der Buchdruckerkunst gewertet.
Friedrich
Koenig kehrte (unter dieser Schreibweise) nach Deutschland zurück, gründete
1817 in Oberzell bei Würzburg mit seinem Partner die Firma Koenig und Bauer,
die erste Druckereimaschinenfabrik der Welt, die bis heute existiert.
Teile der „Suhler Presse“
lagerten viele Jahrzehnte im Hause der Familie Bornmüller in der Herrenstraße
in Suhl. Bei Abrissarbeiten wurden sie leider vernichtet.
Friedrich
Koenig kam ab 1825 wahrscheinlich wieder häufiger nach Suhl. In diesem Jahr
hatte er hier die damals 17-jährige Tochter seiner Jugendliebe geheiratet.
Leider starb er schon sieben Jahre später am 17. Januar 1833 in seinem Wohnort
Oberzell bei Würzburg. wo er auch bestattet wurde.
Seit 1993 erinnert die „Friedrich-König-Straße“ an
das Wirken des Technikers und Erfinders in Suhl. Seit dem Jahr 2000 werden Fakten zum Namensgeber dieser Straße für
Besucher der Stadt auf einem Legendenschild vermittelt.
Stadtarchiv Suhl, M. Hanf / Büro OB, Öffentlichkeitsarbeit,
H. Uske
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