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Auswirkungen des Sturmes Kyrill Drucken

Am Abend des 18. Januar 2007 überquerte des Sturmtief „Kyrill“ Deutschland und verursachte allein in Thüringen ca. 2,9 Mio. fm Wurf- und Bruchholz. Im Stadtwald Suhl belief sich die Schadholzmenge auf rund 14.100 fm, was dem dreifachen regulären Jahreseinschlag entspricht. Anfängliche Schätzungen wurden damit im Laufe der Aufarbeitung wesentlich übertroffen.

Windwurf durch den Sturm Kyrill am Kreuzloch/Lautenberg
Windwurf durch den Sturm Kyrill am Kreuzloch/Lautenberg

 

(Foto: RUA, I. Wahl)

Um eine befürchtete Massenvermehrung von Borkenkäfern  zu verhindern, war es notwendig, einerseits das für die Holzindustrie verwertbare Sturmholz schnellstmöglich aufzubereiten und andererseits auch größere, nichtverwertbare Reste aus dem Wald herauszuholen. Denn dieses Holz ist Brutmaterial der Schadinsekten. Aus diesem Grund wurde der Nadelholzpreis in Selbstwerbung bis Januar 2008 auf 5 €/rm reduziert, um Selbstwerber besonders zu motivieren.

Aufgrund des verregneten Sommers 2007 blieb ein merklicher forstwirtschaftlicher Schaden durch Borkenkäfer aus. Diese Gefahr ist jedoch nicht gebannt, weil eine erhöhte Populationsdichte überwintert und es im Folgejahr bei günstigen Witterungsbedingungen zu Massenvermehrungen kommen kann.

Verständlicherweise durften 2007, bis zur Aufarbeitung des Schadholzes, keine neuen Holzeinschlagmaßnahmen begonnen werden (Grüneinschlagsstopp des Landes Thüringen).

Die Aufbereitung im Stadtwald durch beauftragte Forstwirtschaftsbetriebe (Abb. 3-5) dauerte bis Ende Oktober 2007 an.

Sturmaufbereitung im Waldteil Dreisbach mit Harvester
Sturmaufbereitung im Waldteil Dreisbach mit Harvester (einer Holz-Vollerntemaschine zum Fällen, Entasten und Einschneiden) und Seilzugschlepper (Foto: RUA, I. Wahl)

Aufbereitetes Langholz sowie Langholzabschnitte, welche im Frühjahr 2007 nicht rechtzeitig aus dem Wald abgefahren werden konnten, mussten begiftet werden („Karate WG Forst“), um es vor dem Gestreiften Nutzholzborkenkäfer zu schützen. Langholz wurde in dieser Zeit zusätzlich mit einer Schälmaschine aus Baden-Württemberg geschält

 Der Revierleiter Thomas Weiner bei der Einweisung der Langholz-Schälmaschine im Waldteil Wichtshausen
 Der Revierleiter Thomas Weiner bei der Einweisung der Langholz-Schälmaschine im Waldteil Wichtshausen (Foto: RUA, I. Wahl)

Zwei ABM-Gruppen kamen von April bis Oktober 2007 zum Einsatz, um bei der Schadensbehebung zu helfen. Es galt vor allem, Wanderwege von Ästen und Reisig zu beräumen sowie landschaftspflegerische Arbeiten auszuführen, die unter anderem der regionalen Tourismusförderung dienen. Dazu zählten hauptsächlich der Ausbau und die Reinigung von Entwässerungsgräben an Wanderwegen, das Aufräumen von Waldflächen sowie Wegereparaturen.

 
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